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Star Wars – ein Kommunikationsthema? Wahrscheinlich denkt man da zuerst an riesige Marketingbudgets für die drei Filme der nächsten Trilogie, die ab 2015 in die Kinos kommen sollen, und an ein nicht enden wollendes Kommunikationsfeuerwerk. Schließlich haben die ersten sechs Filme etwa 4,3 Milliarden Dollar allein im Kino eingespielt, von den Umsätzen mit Videos, DVDs, Blu-Rays und Bergen von Star Wars-Merchandise ganz zu schweigen. Mittlerweile gehört das Star Wars-Empire, also die Produktionsfirma Lucasfilm, zu einem noch mächtigeren Imperium – Disney. Doch seit neuestem ist die Saga eher ein interessantes Fallbeispiel für Krisenkommunikation in Zeiten des Internets.

Erst musste der oscarprämierte Drehbuchautor Michael Arndt gehen, der etwa ein Jahr an einem 40-50 seitigen Entwurf gesessen hatte. Angeblich bekommt er Honorare von mehr als 300.000 Dollar – in der Woche, versteht sich. Dem versuchte Lucasfilm unter der Headline „Master Filmmaking Team for Star Wars: Episode VII“ einen positiven Spin zu geben. Arndt habe einen „großartigen“ Job gemacht, das neue Drehbuchteam aus Regisseur J. J. Abrams und Lawrence Kasdan sei „aufregend und unglaublich“ usw. usw. Wenige Tage danach hieß es dann auch noch, dass die Produzentin des Films Kathleen Kennedy darum gebeten habe, den Kinostart von Star Wars Episode VII auf 2016 zu verschieben, wogegen dann Disney-Boss Robert Iger ein energisches Veto eingelegt habe.

Die unschönen Details über die angebliche Verschiebung des Filmstarts standen für jeden nachzulesen im Branchenblatt Hollywood Reporter – was für Kommunikationslawinen das in Zeiten des Internets bereits ausgelöst hat und immer noch auslöst, ist nicht schwer vorzustellen. Kommunikationslecks sind der natürliche Feind der Krisenkommunikation. Der Versuch von Lucasfilm, die negative Nachricht des Autorenwechsels kosmetisch zu verschönern, ist jedenfalls gescheitert. Lucasfilm ignoriert das Thema Star Wars VII jetzt und redet stattdessen über die neue Folge der Zeichentrick-Fernsehserie „Lego Star Wars“, auch Disney sagt lieber nichts. Im Moment ist Schweigen für die Krisenkommunikation sicher die beste Strategie, wenn die Verantwortlichen nichts überprüfbar Positives zur Star Wars-Debatte beitragen können. Wenn das aber nicht bald der Fall ist, wird es in der Heimat der Maus in Burbank, California, bei einem Produktionsbudget für Star Wars Episode VII jenseits der 200 Millionen Dollar ungemütlich.

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